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Häufige Mängel bei Elektrokontrollen: Was Hauseigentümer wissen müssen

Alte Elektroverteilung

Elektrokontrollen sind essenziell für die Sicherheit von Gebäuden und deren Bewohnern. Oftmals bemerken Hauseigentümer gar nicht, dass ihre Elektroinstallationen über die Jahre hinweg gefährliche Mängel entwickeln können. Doch genau diese Mängel können zu verheerenden Folgen wie Bränden oder lebensgefährlichen Stromschlägen führen. Viele Defekte bleiben unbemerkt, bis es zu spät ist. Daher ist es entscheidend, sich mit den häufigsten Problemen vertraut zu machen und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen.


Einer der häufigsten Mängel ist ein fehlerhafter oder fehlender FI-Schutzschalter. Dieser Schutzmechanismus unterbricht die Stromzufuhr, sobald er eine gefährliche Differenz im Stromfluss erkennt – etwa wenn eine Person mit einem defekten Gerät in Berührung kommt. Ohne einen funktionierenden FI-Schutzschalter besteht das Risiko eines tödlichen Stromschlags. Besonders in älteren Installationen fehlt dieser Schutz oftmals gänzlich oder er ist defekt, was die Gefahr für Bewohner erheblich erhöht.


Ein weiteres oft unterschätztes Problem ist eine unzureichende oder beschädigte Erdung. Die Erdung stellt sicher, dass im Fehlerfall elektrische Ströme sicher in den Boden abgeleitet werden, anstatt durch den Körper einer Person oder durch brennbare Materialien zu fließen. Wenn eine Erdung fehlt oder durch Korrosion beschädigt ist, steigt das Risiko von Bränden oder tödlichen Stromunfällen erheblich. Ein defekter Potentialausgleich, insbesondere bei metallischen Installationen wie Wasser- oder Heizungsrohren, kann ebenfalls dazu führen, dass sich lebensgefährliche Spannungen im gesamten Gebäude aufbauen.


Viele Brände entstehen durch veraltete oder beschädigte Elektroinstallationen. Isolierungen von Kabeln können mit der Zeit spröde werden, sodass es zu Kurzschlüssen und Funkenbildung kommt. Gerade in älteren Häusern sind oft noch unzureichend geschützte Verkabelungen zu finden, die im Laufe der Jahre durch unsachgemäße Erweiterungen oder äußere Einwirkungen beschädigt wurden. Solche Schäden bleiben unbemerkt, bis es zu einer Überhitzung und schließlich zu einem Brand kommt. Besondere Vorsicht ist auch bei Mehrfachsteckdosen geboten. Werden diese überlastet, kann es zur Überhitzung kommen, was in Kombination mit entflammbaren Materialien katastrophale Folgen haben kann.


Eine weitere Gefahr stellen unsachgemäß ausgeführte Elektroinstallationen dar, insbesondere wenn sie von Laien durchgeführt wurden. Bei Renovierungen oder Umbauten werden häufig ohne ausreichendes Fachwissen neue Leitungen verlegt oder Steckdosen installiert, ohne die notwendigen Schutzmaßnahmen zu beachten. Unprofessionelle Verdrahtungen, unzureichend dimensionierte Kabel oder ungesicherte Stromkreise führen nicht nur zu Funktionsstörungen, sondern können im schlimmsten Fall zu elektrischen Bränden führen.


Auch in Feuchträumen wie Badezimmern oder Kellern gibt es spezielle Vorschriften, die oft missachtet werden. Fehlen spritzwassergeschützte Steckdosen oder befinden sich elektrische Anschlüsse zu nahe an Wasserquellen, kann das lebensgefährliche Folgen haben. Wasser ist ein hervorragender Leiter für Strom, und selbst kleinste Fehler in der Installation können dazu führen, dass Bewohner in der Dusche oder beim Händewaschen mit einer gefährlichen Spannung in Berührung kommen.


Photovoltaikanlagen sind eine nachhaltige Möglichkeit zur Stromerzeugung, bringen jedoch besondere Herausforderungen im Bereich des Blitz- und Brandschutzes mit sich. Da sich Solarmodule meist auf dem Dach befinden, sind sie besonders anfällig für Blitzeinschläge. Ein direkter Blitzeinschlag kann zu Überspannungsschäden führen, die nicht nur die Wechselrichter zerstören, sondern auch gefährliche Brände auslösen können. Selbst indirekte Blitzeinschläge in der Umgebung können durch elektromagnetische Induktion zu Spannungsspitzen führen, die empfindliche Elektronik beschädigen und Kabel überlasten. Ein weiteres Risiko ist die Brandgefahr durch Lichtbögen, die bei beschädigten oder schlecht installierten Solarmodulen entstehen können. Da PV-Anlagen Gleichstrom erzeugen, sind solche Lichtbögen besonders gefährlich und schwer zu löschen.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass viele elektrische Mängel zwar auf den ersten Blick harmlos erscheinen mögen, in Wirklichkeit aber ernste Gefahren bergen. Regelmäßige Kontrollen durch eine qualifizierte Fachperson sind unerlässlich, um solche Risiken frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Hauseigentümer tragen hier eine große Verantwortung – nicht nur für die Sicherheit ihres Eigentums, sondern vor allem für das Leben der Menschen, die darin wohnen oder arbeiten.

 
 
 

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